Aschermittwoch

Aschermittwoch

„Erfüllt vom Heiligen Geist verließ Jesus die Jordangegend. Darauf führte ihn der Geist vierzig Tage in der Wüste umher… Die ganze Zeit über aß er nichts.“ (Lk. 4, 1-2)

Vierzig Tage verbringt Jesus ohne zu essen in der Wüste. Er fastet also. Ab heute tun wir es Jesus gleich. Zwar gehen wir nicht in die Wüste, beginnen jedoch gemeinsam die vierzigtägige Fastenzeit.

Als er in die Wüste gezogen ist, war Jesus also nicht mit Proviant beladen. Man könnte beinahe sagen, er sei mit leeren Händen dorthin gegangen. Doch sein Herz war von unsäglichem Glück erfüllt. Als er nämlich nach seiner Taufe am Ufer des Jordan betete, kam der Heilige Geist über ihn und eine Stimme sprach zu ihm: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden“ (Lk. 3, 22). Dieses Wort kommt aus dem Mund des Vaters. Ein Wort, das Jesus sich auf der Zunge zergehen lässt. Es hat so viel Lebenskraft in sich, dass er es 40 Tage lang wiederkaut, wenn Sie mir diesen Ausdruck zugestehen.  Es ist nicht wie ein Kaugummi, der nach einer gewissen Zeit keinen Geschmack mehr hat. Nein, das Wort des Vaters verliert nicht an Nährwert und Geschmack.  Als dann nach vierzig Tagen Fasten der Teufel auf den Plan tritt und Jesus auf die Probe stellt, spielt er auf den Hunger an, den Jesus nach so langem Fasten haben muss. Aber Jesus hält dagegen: „Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“ (Matt. 4, 4)

Beten, fasten, teilen… Dazu werden wir in dieser Fastenzeit aufgefordert.

Beten: zieh dich zurück, begegne dem Vater im Verborgenen und hör wie er auch zu dir sagt: du bist mein geliebtes Kind, an dem ich Wohlgefallen habe.

Fasten: weniger Lebensmittel verschlingen, dafür aber Gottes Wort wiederkäuen und in ihm die wohl wertvollste Nahrung finden.

Teilen, geschwisterlich teilen. Dabei haben wir viel mehr als Brot oder Geld zu verteilen. Wir tragen in uns eine lebendige Hoffnung, die wir unseren Brüdern und Schwestern mit-teilen: auch sie sind Gottes geliebte Kinder, auch wenn sie den himmlischen Vater womöglich noch nicht kennen.

Uns allen wünsche ich eine gesegnete Fastenzeit!

Rektor Leo Palm


 

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