Untersuchung

Der kirchliche Anerkennungsprozess verlief in mehreren Etappen.

Bei der Nachricht der ersten Erscheinungen zeigte sich Msgr. Kerkhofs zunächst noch skeptisch und zurückhaltend. Er erkannte aber sehr bald den tiefen Wert der Botschaft selbst, sowie die Echtheit der Marienverehrung, die in Banneux ohne jede Extravaganz gelebt wurde.

Sein persönliches Vertrauen zu Maria führte ihn dazu, mit Umsicht die Fakten zu begutachten, deren Zeugin Mariette geworden war. Mit großer Diskretion übernahm er seine Verantwortung als Bischof dem ihm anvertrauten Volk Gottes gegenüber und dies im Einklang mit der Lehre der um das Seelenheil der Gläubigen besorgten Kirche.

Er berief eine erste Untersuchungskommission ein und es begann eine langwierige Prozedur, mit vielen unerwarteten Wendungen. Es galt nicht nur, die öffentliche Verehrung der Jungfrau der Armen zu erlauben, sondern auch die Echtheit der Ereignisse anzuerkennen, die sich zwischen dem 15. Januar und dem 2. März 1933 in Banneux ereignet hatten. Msgr Kerkhofs wachte selbst über die strenge Beobachtung der theologischen und historischen Kriterien. 73 Zeugen wurden von der ersten Diözesankommission angehört und zahlreiche Experten (Ärzte, Historiker, Theologen und Kirchenrechtler) wurden befragt. Aber Msgr. Kerkhofs konnte sein eigenes Zögern erst durch die kritische Untersuchung aller Zeugnisse durch den Jesuitenpater René Rutten überwinden. Dieser hat eine ausgezeichnete Arbeit geleistet.

So konnte der Bischof ab 1942 zur Verehrung und zu den Ereignissen von Banneux Stellung nehmen. Die Erklärungen der Hirtenbriefe von 1942 und 1947 wurden durch jene vom 22. August 1949 bestätigt und sogar noch bekräftigt. Als Oberhirte der Kirche Gottes in Lüttich gab Msgr. Kerkhofs den Gläubigen die Zusicherung der evangelischen Reinheit der Botschaft und der Echtheit der Ereignisse. Die Aufrichtigkeit der Zeugin, ihre Schlichtheit und ihre Uneigennützigkeit erlaubten folgendes klare und berechtigte Urteil: Maria ist diesem Kind mitten im Winter 1933 erschienen  und hat an uns die Worte gerichtet, die Mariette Beco treu überliefert hat.